Die Natur in Bayern ist schön, doch viele Tier- und Pflanzenarten sind verschwunden. Besonders gefährdet sind die verschiedenen Insektenarten, da deren Bestand seit dem Jahr 1989 um 75 % zurückgegangen ist. Dies ist nicht nur eine Gefahr für Vögel, die dadurch kaum mehr Fressen finden und deren Existenz ebenfalls bedroht ist. Denn Insekten bestäuben sowohl fast alle Wild- und Kulturpflanzen als auch Obstbäume für uns Menschen. Dadurch sind sie unersetzlich für die Ökosysteme.
Ursachen für das Artensterben gibt es viele. Immer mehr Flächen werden mit Beton versigelt, wichtige Lebensräume wie beispielsweise Naturhecken in Vorgärten durch Steinmauern ersetzt. Auch die intensive Landwirtschaft, der Einsatz giftiger Pestizide und die Überdüngung der Äcker stellen ein Problem dar. Bunt blühende Wiesen gibt es oft nicht mehr, so dass die Insekten aus ihrem Lebensraum verdrängt werden.
Über das Volksbegehren Artenvielfalt können Bürgerinnen und Bürger direkt in die Gesetzgebung eingreifen. Konkret geht es um die Änderung des Naturschutzgesetzes in Bayern. Dadurch sollen mehr Biotopverbunde und eine Vernetzung von Lebensräumen für Tiere geschaffen werden. Straßen und Siedlungen sind für die meisten Arten unüberbrückbar, so dass Tiere anfälliger für Krankheiten werden. Mindestens 10 % aller Wiesen sollen in Blühwiesen umgewandelt werden, damit Insekten mehr Nahrung finden. Dies kann u.a. durch blühende Randstreifen an allen Bächen und Gräben verwirklicht werden. Außerdem soll die ökologische Landwirtschaft auf mindestens 20 % bis 2025 gesteigert und Pestizide verringert werden. Bäuerinnen und Bauern bleiben wettbewerbsfähig und können sich um die Artenvielfalt kümmern, wenn sie durch faire Bezahlung auf Qualität statt auf Quantität setzen. Zusätzlich muss es ermöglicht werden, dass der Naturschutz in der Ausbildung von Land- und Forstwirtinnen und -wirten eine größere Bedeutung findet.
Das Zusammenspiel aus Artenschutz und der Unterstützung der bäuerlichen Landwirtschaft muss gefördert werden, damit sowohl die Natur, als auch die Bäuerinnen und Bauern in Zukunft profitieren. Um diese Ziele zu erreichen, müssen sich eine Million Wahlberechtigte in Bayern in Ihren Rathäusern eintragen.
Im Landkreis Dachau gibt es eine aktive Gruppe von Organisatoren, die mit allen Gemeindeverwaltungen Kontakt aufgenommen hat, um erweiterte Öffnungszeiten für eintragungswillige Bürger zu erreichen und bekannt zu geben. In jeder Gemeinde sind Kontaktleute gesucht und gefunden worden, damit Plakate und Flyer flächendeckend verteilt werden und überregionale Veranstaltungen bekannt gegeben werden. In Petershausen werden die Inhalte des Volksbegehrens von einer breiten Basis unterstützt, zu denen Bündnis 90/Die Grünen, CSU, Freie Wähler, die Piratenpartei und SPD gehören. Außerdem wünschen sich die Ortsgruppen von Bund Naturschutz, Gartenbauverein Petershausen sowie Obst- und Gartenbauverein Kollbach sowie Kommunale Agenda 21 ein erfolgreiches Volksbegehren.
Am 2., 7., 8. und 9. Februar wird es Infostände von SPD und Grünen in Petershausen geben. Kommen Sie und informieren Sie sich! Am „langen“ Donnerstag, dem 07.02.19, gibt es abends sogar einen Fahrdienst vom Bahnhof zum Eintragungslokal. Und am 13.02.19 um 16 Uhr haben wir dann hoffentlich in Petershausen alle Eintragungslisten gefüllt mit Unterschriften von Leuten, die auch für ihre Kinder eine möglichst gesunde Umwelt wünschen.
Für Petershausener ist die Eintragung im Bürgerbüro im Rathaus möglich, Bgm.-Rädler-Str. 3, Zi. EG1 u. EG2.
Vormittags: Mo-Fr 8-12 Uhr; Samstag, 02.02.19 10-12 Uhr.
Nachmittags: Mo-Mi 13-16 Uhr und Do bis 18 Uhr, zusätzlich am 07.02.19 bis 20 Uhr.
Von Alexander Heisler (Bündnis 90/Die Grünen) und Christa Jürgensonn (Agenda 21), 27.01.19